Haben Sie Probleme mit Gluten? Eine vielversprechende Lösung sind Probiotika

Die Begriffe Zöliakie, Glutenunverträglichkeit oder glutenfreie Ernährung sind Ihnen bestimmt schon einmal begegnet. Viele kennen diese Begriffe sehr genau und leben jeden Tag damit. Es handelt sich um Menschen mit einer Form von Glutenunverträglichkeit. 

Die Häufigkeit von glutenbedingten Erkrankungen hat in den letzten 50 Jahren erheblich zugenommen. 

Schätzungsweise 1-2% der Weltbevölkerung leiden an Zöliakie, und etwa 6% an einer nicht-zöliakiebedingten Glutenunverträglichkeit (Glutenüberempfindlichkeit). Die Häufigkeit einer Weizenallergie liegt weltweit bei etwa 2%. 

Der Begriff “glutenbedingte Erkrankungen” umfasst alle Krankheiten, die mit dem Verzehr von Gluten in Zusammenhang stehen. Zu dieser Kategorie gehören die Zöliakie, die nicht-zöliakiebedingte Glutenunverträglichkeit (Glutenüberempfindlichkeit), die Weizenallergie, die Glutenataxie und die herpetiforme Dermatitis. 

Die Darmmikroflora spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Gesundheit des menschlichen Körpers. Die Entstehung eines mikrobiellen Ungleichgewichts im Darm kann zur Entwicklung von Krankheiten führen, die nicht nur den Verdauungstrakt und den Stoffwechsel, sondern den gesamten Organismus betreffen.

Negative Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmmikroflora spielen auch bei der Entstehung von Krankheiten wie der Zöliakie eine wichtige Rolle.

In jüngster Zeit mehren sich die Beweise für eine positive Wirkung von Probiotika auf den Verlauf glutenbedingter Krankheiten, was darauf schließen lässt, dass sie eine wirksame Ergänzung zu deren Behandlung sein könnten.

Zum besseren Verständnis der Behandlung sollten wir jedoch mehr über die Störungen der Glutenaufnahme selbst sprechen. 

Zöliakie 

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die hauptsächlich den Dünndarm betrifft. Die Ursache? Intoleranz gegenüber Gluten aus Weizen, Roggen und Gerste. 

An der Entstehung der Zöliakie sind mehrere Faktoren beteiligt, darunter eine abnorme Aktivierung des Immunsystems, genetische Faktoren, ein gestörter Stoffwechsel und die Aktivität der glutenabbauenden Enzyme. 

Bei der Zöliakie ist die Barriere der Dünndarmschleimhaut gestört, so dass schädliche Stoffe in den Körper gelangen können. Diese Stoffe sind die Quelle von Immunreaktionen, die eine Schwächung der gesamten Immunität und die Entwicklung anderer Krankheiten verursachen. 

Typische Symptome der Zöliakie sind Durchfall, Blähungen, Druckgefühl im Bauch, Schwäche, Gewichtsverlust, Depressionen und psychische Veränderungen.  Bei Kindern handelt es sich um Unterernährung und Wachstumsverzögerung. 

Zu den Nebenwirkungen gehören Blutarmut, Muskelkrämpfe, Gelenkschmerzen, Knochenschwund, trockene Haut, Ekzeme, brüchige Nägel und Vitaminmangel. 

Die Therapie gegen die Zöliakie besteht in einer strengen glutenfreien Diät. Auch Milchprodukte sollten zu Beginn der Behandlung ausgeschlossen werden, da die Fähigkeit, Milchproteine abzubauen, vorübergehend beeinträchtigt ist.

Nicht-zöliakiebedingte Glutenunverträglichkeit (Glutenüberempfindlichkeit) 

Von der Glutenüberempfindlichkeit sind vor allem Frauen und Menschen im jungen bis mittleren Alter betroffen. Das tatsächliche Auftreten der Krankheit ist schwer zu bestimmen, da die Diagnose recht kompliziert und nicht eindeutig ist. 

Dabei handelt es sich um eine Intoleranz, bei der bei Menschen nach dem Verzehr von Gluten unerwünschte Symptome im Verdauungstrakt oder außerhalb des Darms auftreten. Typische Verdauungsbeschwerden sind Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl, verminderte Darmtätigkeit und Durchfall. 

Zu den Symptomen außerhalb des Darms gehören Müdigkeit, Taubheitsgefühle in den oberen und unteren Gliedmaßen, Muskelkrämpfe, Gelenk- und Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Stimmungsschwankungen oder Ekzeme.

Wie bereits erwähnt, ist die Diagnose dieser Krankheit aufgrund der großen Ähnlichkeit der klinischen Ergebnisse mit anderen glutenbedingten Krankheiten recht kompliziert. 

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch die Ausschlussmethode – negative Zöliakie, negative histologische Befunde und ein negativer Allergietest. 

Die Diagnose wird dann durch einen mehrwöchigen Verzicht auf Gluten in der Ernährung und die Beobachtung der Verbesserung der Gesundheitsprobleme bestätigt. 

Die Behandlung dieser Krankheit besteht in einer glutenfreien Diät, die jedoch nicht so streng sein muss wie bei der Zöliakie.

Weizen-Allergie 

Eine Allergie gegen Gluten oder andere Weizenproteine ist eine unangemessene immunologische Reaktion des menschlichen Körpers, die durch spezifische Antikörper verursacht wird. 

Diese binden an spezifische Stellen Allergene und lösen Prozesse aus, die zu allergischen Entzündungen oder Allergien führen.

Typische Symptome sind eine laufende Nase, Niesen, geschwollene Mundschleimhäute, rote Augen, Atembeschwerden oder juckende Haut. 

Weizen ist eines der Hauptallergene bei Kindern im Vorschulalter, und die Allergie verschwindet normalerweise mit der Zeit. Erwachsene können eine dauerhafte Weizenallergie haben, die durch übermäßige körperliche Aktivität verursacht wird. 

In diesem Fall kann die Barrierefunktion des Darms beeinträchtigt sein, so dass er auch für Weizenallergene durchlässiger wird.  Diese können dann durch den Körper wandern. 

Eine interessante Form der Weizenallergie ist das so genannte “Bäckerasthma”, das durch das Einatmen von Weizenallergenen aus der Luft verursacht wird. In diesem Fall reagieren die Menschen auf rohes Weizenmehl und nicht auf gekochtes Mehl in Lebensmitteln. 

Bei dieser Allergie sollte Weizen vollständig aus dem Speiseplan gestrichen werden. 

Probiotika und Zöliakie 

Der menschliche Verdauungstrakt ist ein komplexes, einzigartiges und dynamisches Milieu, das eine große Anzahl unterschiedlicher Mikroorganismen beherbergt. Es handelt sich um ein ausgewogenes Mikro-Ökosystem, das dem menschlichen Körper einen natürlichen Schutz gegen potenzielle Krankheitserreger bietet. 

Veränderungen in der Zusammensetzung der Mikroflora können sich negativ auf die Gesundheit auswirken und zur Entstehung einer Vielzahl von Krankheiten führen. 

Dank langjähriger Forschung ist nun klar, dass die Darmmikroflora eine wichtige Rolle bei der Zöliakie spielt. 

Es bleibt die Frage, ob die veränderte Zusammensetzung der Mikroflora bei Zöliakie eine Ursache oder eine Folge der Krankheit ist. Einerseits hat die Entwicklung eines Ungleichgewichts im Darm direkte Auswirkungen auf die Entstehung von Entzündungskrankheiten wie der Zöliakie. 

Es stimmt aber auch, dass sich bei Zöliakie und einer glutenfreien Ernährung die Zusammensetzung der verschiedenen guten und schlechten Bakterien im Darm verändert. Konkrete Beweise deuten insbesondere auf einen Rückgang der Bakterien der Gattungen Bifidobacterium und Lactobacillus hin. 

In der Folge kommt es zu einem Ungleichgewicht, das sich negativ auf die Gesundheit auswirken und zur Entstehung verschiedener Krankheiten führen kann. 

Zur Behandlung von Zöliakie oder anderen glutenbedingten Erkrankungen wird bislang ausschließlich eine glutenfreie Ernährung eingesetzt, was den Ausschluss sämtlicher Nahrungsquellen bedeutet. 

Doch sowohl die Wissenschaft als auch die Medizin machen ständig Fortschritte, und in letzter Zeit gibt es vielversprechende Lösungen wie gentechnisch verändertes Gluten, verschiedene pharmazeutische Präparate, die die Verdauung von Gluten fördern, und seit neuestem auch Probiotika.

Die positiven Auswirkungen von Probiotika auf die Gesundheit können durch verschiedene Mechanismen entstehen, z. B.:  

  • durch Modulation der Zusammensetzung und Funktion der Darmmikroflora  
  • durch die Produktion von Stoffen, die schädlichen Krankheitserregern entgegenwirken  
  • durch Blockieren von Stellen, an die sich Krankheitserreger binden können  
  • indem sie mit Krankheitserregern um Nährstoffe konkurrieren  
  • durch Abbau von Toxinrezeptoren  
  • durch Regulierung der Immunität  
  • bestimmte Stämme können die Verdauung und die Zerlegung von Gluten unterstützen  
  • durch Verringerung der erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand  
  • durch Verbesserung der Barrierefunktion der Darmzellen 

Neben Probiotika wird auch die Einnahme von Präbiotika empfohlen, da Menschen, die sich glutenfrei ernähren, häufig unter Nährstoffmängeln leiden. Vor allem die Aufnahme von Ballaststoffen, Eisen, Kalzium und Folsäure wird reduziert.

Aus diesem Grund muss die Ernährung in geeigneter Weise ergänzt werden, z. B. mit Präbiotika, die auch eine Energiequelle für die Probiotika darstellen und deren Lebensfähigkeit fördern. 

Schließlich ist zu beachten, dass Probiotika (oder Präbiotika) nicht in der Lage sind, Zöliakie oder andere glutenbedingte Krankheiten zu heilen. 

Probiotika scheinen jedoch eine geeignete Nahrungsergänzung für Menschen mit Glutenstörungen zu sein und können helfen, die Symptome dieser Erkrankungen zu lindern. 

Allerdings müssen in Zukunft weitere Studien durchgeführt werden, um die Wirkung von Probiotika genauer zu beschreiben. 

 

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Celiakia – príznaky, prejavy a diagnostika – ImunoVital

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