Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die über fermentierte Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden können.
Die Bedeutung von Probiotika hat erstmals der Nobelpreisträger Élie Metchnikoff in seinem Buch „Lebensverlängerung: Optimistische Studien” im Jahr 1907 beschrieben. In dem Buch beschrieb er die potenziellen “lebensverlängernden” Eigenschaften von probiotischen Milchsäurebakterien, basierend auf der Theorie, dass Milchsäure die Fähigkeit hat, das Leben zu verlängern.
Auch heute können wir feststellen, dass immer mehr Studien darauf hinweisen, dass das Gleichgewicht oder Ungleichgewicht der Bakterien in unserem Verdauungssystem eng mit unserer allgemeinen Gesundheit zusammenhängt.
Es sind Probiotika, die die Gesundheit des Darmgleichgewichts unterstützen und mit denen viele gesundheitliche Vorteile verbunden sind. Es gibt zahlreiche Studien, die ihre positive Auswirkung auf Magen-Darm-Infektionen, die Verbesserung des Laktosestoffwechsels, die Senkung des Cholesterinspiegels und die Stimulierung des Immunsystems beschreiben.
Probiotika sind eine Quelle “guter” Bakterien für uns und können, wenn sie in ausreichender Menge und regelmäßig eingenommen werden, zur Wiederherstellung des Gleichgewichts im Darm beitragen. Umgekehrt bedeutet ein Ungleichgewicht im Darm, dass wir viele “schlechte” Bakterien haben, was durch Krankheiten, Medikamente (z. B. Antibiotika), eine ungesunde Ernährung oder andere negative Faktoren verursacht werden kann. Durch ihre Wirkung können verschiedene Verdauungsbeschwerden, Allergien, psychische Probleme oder andere Krankheiten entstehen.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15481739/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22424233/
Probiotika sind auch bei der Linderung von Durchfallerscheinungen wirksam und können zur Vorbeugung von Durchfallerkrankungen beitragen. In einer Studie fanden Forscher heraus, dass Probiotika das Risiko von Durchfallerkrankungen um bis zu 42% verringern.
In 35 Studien wurde festgestellt, dass bestimmte probiotische Stämme (Lactobacillus rhamnosus, Lactobacillus casei und die Hefe Saccharomyces boulardii) die Dauer von Durchfällen um durchschnittlich 25 Stunden verkürzen können. Sie können auch das Risiko von Reisedurchfall um 8% und von Durchfall aus anderen Gründen um 57% bei Kindern und 26% bei Erwachsenen verringern.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16728323/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22071814/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21069673/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22570464/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26695080/
Mehrere Studien bestätigen, dass Probiotika bei einigen psychischen Störungen helfen können. In bis zu 15 Studien wurde nachgewiesen, dass die Einnahme von probiotischen Stämmen (Bifidobacterium und Lactobacillus) über einen Zeitraum von 1 bis 2 Monaten eine positive Wirkung auf Angstzustände, Depressionen, Autismus usw. hatte. Dies wird auch durch eine 6-wöchige Studie mit 70 Labormitarbeitern bestätigt, die nach der Einnahme von Probiotika eine positive Wirkung auf die allgemeine Gesundheit, Stress oder Depressionen verspürten.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26706022/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27413138/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25862297/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25879690/
Probiotika können unser Herz schützen, indem sie den Spiegel des “schlechten” LDL-Cholesterins und den Blutdruck senken.
Dies wird auch durch Studien bestätigt, in denen festgestellt wurde, dass bei Menschen, die über einen Zeitraum von 2 bis 8 Wochen probiotischen Joghurt verzehrten, eine Senkung des Gesamtcholesterins um 4% und des LDL-Cholesterins um 5% verzeichnet werden konnte.
Weitere 9 Studien haben ergeben, dass probiotische Nahrungsergänzungsmittel den Blutdruck bis zu einem gewissen Grad senken können.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25047574/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12209372/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11114681/
Einige probiotische Stämme können als vorbeugende Maßnahme gegen allergische Reaktionen wirken oder bestimmte allergische Symptome lindern. Mehrere klinische Studien haben bestätigt, dass Probiotika die Symptome des atopischen Ekzems, der allergischen Rhinitis und einiger Nahrungsmittelallergien wie der Milcheiweißallergie lindern können.
In einer interessanten Studie wurden die Kinder von Frauen untersucht, die während der Schwangerschaft Probiotika einnahmen. Es wurde festgestellt, dass das Risiko, an Ekzemen zu erkranken, bei diesen Kindern um bis zu 83 % geringer war.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16491665/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33806092/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25398162/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23083673/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18270836/
Probiotika wirken sich positiv auf die Darmmikroflora aus, verhindern die Entwicklung einer Dysbiose und die Vermehrung pathogener Mikroorganismen, beugen der Entwicklung von Infektionen des Verdauungstrakts vor, regulieren die Darmmotilität und haben allgemein einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit des Körpers.
Einige probiotische Stämme (Bifidobacterium und Lactobacillus) helfen nachweislich auch bei bestimmten entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Reizdarmsyndrom.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10462737/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28861741/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19091823/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25793197/
Mehrere Studien haben bestätigt, dass Probiotika eine positive Wirkung auf unser Immunsystem haben und die Produktion von natürlichen Antikörpern im Körper fördern können. Außerdem hat man festgestellt, dass einige probiotische Stämme eine positive Wirkung auf verschiedene Arten von Infektionen haben, wie z. B.:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12801956/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11387176/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21498386/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28861741/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16491665/
Quelle: https://www.healthline.com/nutrition/8-health-benefits-of-probiotics#TOC_TITLE_HDR_1
